Vor ein paar Jahren waren es einzelne Studierende, die sich erkundigten, was eigentlich aus den Manifesten geworden sei. Inzwischen taucht die Frage nach dem Schicksal der Manifeste in Diskussionsrunden und Symposien auf.
Haben wir uns an den herrschenden Opportunismus so sehr gewöhnt, dass wir uns nicht mehr festlegen wollen, bevor wir hören, was die anderen sagen? Hat sich die Theorie vom Lärm der Strasse ins Medium des akademischen Diskurses zurückgezogen? Überlassen wir es den Medien und der Politik, Stellung zu beziehen?
Mit dem Seminar 'Haltung! Manifeste in Kunst, Architektur und Design» haben wir im Herbstsemester 2011 ein Forum zu etablieren versucht, wo Studierende der Architektur und des Designs sich mit der Geschichte und Theorie von Manifesten auseinandersetzen konnten. Es war die Fortsetzung gemeinsamer Lehrveranstaltungen, die zuvor zwischen dem Institut Design2Context an der ZHdK und dem Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich durchgeführt worden waren. Mit der bedauernswerten Entscheidung der ZHdK, das Institut Design2Context Ende 2011 zu schliessen, ist diese fruchtbare Zusammenarbeit leider unterbrochen worden.
Die Auflösung des Instituts haben wir mit einem Manifeste-Fest gefeiert, an dem die Studierenden zum Abschluss des Seminars ihre eigenen Manifeste formuliert haben. Die zunehmend engagierten Diskussionen mit den Studierenden im unterirdischen Seminarraum auf dem Hönggerberg waren für uns ein Höhepunkt des akademischen Jahres. Eine kleine Auswahl der Manifeste präsentieren wir hier. Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir eine erweiterte Sammlung von Manifesten als Buch herausgeben und damit unsere Zusammenarbeit in neuer Form wieder aufnehmen.
RUEDI BAUR
CLEMENS BELLUT
VERA KOCKOT
BERIT SEIDEL
since 2021 Laboratio Laguna Collective, international PhD School with European partners, ZHdK, Kunstuniversität Linz, Uniarts Helsinki, (2022 Founding the Consortium, 2023 first stu-dents), with Collective Biennale Urbana (Burb), Prof. Dr. Florian Dombois, Venice since 2011 Artistic researcher and lecturer, Chair of the History of Art and Architecture, Institute for the History and Theory of Architecture (gta), Department of Architecture, ETH Zurich
PHILIP URSPRUNG
*1963 geboren in Baltimore, MD, USA; 1983–1993 Studium der Kunstgeschichte, Allgemeinen Geschichte und Germanistik in Genf, Wien und Berlin; 1989 Licence ès Lettres, Université de Genève; 1993 Promotion, Freie Universität Berlin; 1999 Habilitation, ETH Zürich; 1992/93 Assistent und Oberassistent Departement de l’Histoire de l’art, Université de Genève ; 1993–1999 Oberassistent Institut für Geschichte und Theorie der Architektur, ETH Zürich; 1997–2000 Gastprofessur Ecole Supérieure d’Art Visuel, Genf; 1998 Gastprofessur Kunsthochschule Berlin-Weißensee; 1999 Lehrstuhlvertretung ETH Zürich; 1999–2001 Lehrstuhlvertretung Hochschule der Künste Berlin; 2001/02 Lehrstuhlvertretung Universität Basel; 2002 Lehrstuhlvertretung Universität Zürich; 2001–2005 SNF-Förderungsprofessur für Geschichte der Gegenwartskunst, ETH Zürich; 2005–2011 Professor für Moderne und zeitgenössische Kunst, Universität Zürich; 2007 Gastprofessur Graduate School of Architecture, Planning and Preservation, Columbia University in the City of New York; 2011 Visiting Professor BIArch, Barcelona Institute of Architecture; 2020 Visiting Professor, Cornell University, Department of Architecture; 2015-20 Principal Investigator, Future Cities Laboratory, Singapore-ETH Center, Singapur, seit 2011 Professor für Kunst- und Architekturgeschichte an der ETH Zürich. 2017–2019 Vorsteher des Departements Architektur, ETH Zürich.
NOTES